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Was uns Musik über die digitale Transformation verrät

Ein Mensch hört im Liegen Musik aus einem alten Kassetten-Recorder

Wir befinden uns mitten im Prozess der Digitalen Transformation. Wie lange dieser unsere Gesellschaft noch beschäftigen wird, vermag niemand zu sagen. Sein Beginn ist jedoch präziser zu bestimmen: seit dem Aufkommen von digitalen Techniken wie Netzen, Computer Hardware, Smartphones und Apps schreitet die Transformation voran. Sie betrifft Menschen, Unternehmen, die Wissenschaft, die Politik – kurz gesagt uns alle.

Was uns Musik über die digitale Transformation verrät

Ein Beispiel, das die Transformation gut illustriert, ist die Rezeption von Musik. Die Schallplatte als analoger Tonträger bietet für diese Betrachtung den Ursprung. Im Rahmen der Digitisierung (die im Deutschen auch gerne mit Digitalisierung gleichgesetzt wird, obwohl eine feinere Nuancierung der Begrifflichkeiten sinnvoll ist) entstand die CD als digitales Äquivalent – sowohl in Form als auch Nutzen. Die Digitalisierung brachte im nächsten Schritt den iPod hervor: eine echte Veränderung der Musikindustrie durch neue digitale Prozesse.

verschiedene Musik-Medien: Schallplatte, CD, iPod, Spotify

Dadurch hat sich ein neues Ökosystem für den Musikkonsum entwickelt. Musik ist nicht mehr haptisch erfahrbar und erfordert einen zusätzlichen Prozessschritt durch die Synchronisation mit einem Computer. Hörer, die Alben kaufen oder ihre physischen Tonträger digitalisieren, legen diese nun in einer digitalen Bibliothek ab. Playlists sind die neuen Mixtapes. Schließlich wurde als Produkt der digitalen Transformation mit dem Dienst Spotify (und seinen Konkurrenten) eine völlig neue Lösung in diesem System vorgestellt. Monatlich kündbare Flatrates bieten den Nutzern ein von Anfang an digital gedachtes Geschäftsmodell.

Welche Rolle spielen Daten in der Digitalen Transformation?

Ein Phänomen der digitalen Transformation ist die zentrale Rolle von Daten. Die Datenmengen werden immer größer. Das liegt zum einen daran, dass wir immer neue Sensoren entwickeln, die Daten sammeln. Zum anderen versuchen wir immer stärker, mit den Daten zu arbeiten und Insights zu generieren (Stichwort „Big Data“ sowie „Business Intelligence“) - also mehr Daten.

Schon wenn wir ein einzelnes Unternehmen betrachten, sind die Datenmengen, die dort anfallen und verarbeitet werden müssen, mit dem menschlichen Verstand nicht mehr zu erfassen. Wir brauchen also eine Art Intelligenz, um damit umgehen zu können. Das muss nicht gleich eine selbstlernende künstliche Intelligenz sein, ein mehr oder weniger einfacher Algorithmus ist gängiger und meist zielführender.

Ein typischer Job für Werkstudenten - neben vielen anderen - ist beispielsweise die manuelle Pflege und Bereinigung von Daten in Datenbanken wie CRM, ERP oder PIM. Diese Tätigkeit lässt sich gut in digitalisierter Form durch eine Software erledigen. Insbesondere einfache, sich wiederholende Aufgaben eignen sich dafür. Programmierer können mit einmaligem Aufwand einen Code schreiben, der diese Aufgaben automatisiert erledigt. Im nächsten Schritt kann die Ausführung des Codes sogar durch eine Regel beim Eintreten bestimmter Ereignisse angestoßen werden. Auf der Metaebene wiederum wäre eine künstliche Intelligenz in der Lage, die Software selbst zu schreiben.

Warum Kontrollverlust auch Freiheit bedeuten kann

Doch zurück zu unserem Kernthema: der digitalen Transformation. Sie geht mit einem Kontrollverlust einher. Prozesse laufen in einer Blackbox ab, deren Funktionsweise nur wenige kennen. Bezogen auf das obige Beispiel heißt das: Konnten wir früher die Rillen einer Schallplatte fühlen und den darin verborgenen Code zumindest erahnen, so haben heute nur noch Programmierer einen Einblick in die Funktionsweise digitaler Produkte. Aber der Schritt in die Blackbox ist unglaublich hilfreich und entlastend! Der steigenden Komplexität in der modernen Arbeitswelt kann mit nutzerorientierten, effizienzsteigernden Tools begegnet werden, damit sich die Mitarbeiter auf das Wesentliche konzentrieren können: die Umsetzung der digitalen Vision ihrer Organisation.

Es wird gemunkelt, dass eines Tages nur noch Unternehmen überleben werden, die digitale Produkte anbieten. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist fraglich. Fakt ist aber, dass sich Unternehmen nur dann Wettbewerbsvorteile sichern können, wenn sie die Wertschöpfung so digital gestalten, wie es für ihr Geschäftsmodell erfolgssteigernd ist.

Beispiel: Die Hilti-Cloud

Hilti, bekannt als Werkzeughersteller, beteiligt sich an der digitalen Transformation durch die aktive Erschließung neuer Geschäftsfelder. Um sich in der Baubranche weiterhin behaupten zu können, hat Hilti sein Produktportfolio um Softwarelösungen erweitert - „in der Planung, auf der Baustelle, im Gebäudemanagement“. Hilti hat damit die Bedeutung von Produktdaten erkannt, die in der nachgelagerten Wertschöpfungskette für Händler, Kunden, Reparaturdienste etc. einen sehr hohen Wert haben und Wettbewerbsvorteile sichern.

Fazit

Die digitale Transformation eröffnet bisher ungeahnte Datenlandschaften. Grundlage für valide Entscheidungen und erfolgreiche Geschäftsmodelle ist jedoch eine konsistente und qualitativ hochwertige Datenbasis. Nach innen gerichtet besteht die Herausforderung für Unternehmen darin, geeignete Prozesse und IT-Systeme zu finden, damit ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen notwendigen Endgeräten auf alle benötigten Daten zugreifen können. Nach außen gilt es, auf Basis der integrierten Daten neue Kundenerlebnisse zu schaffen.

Quellen:

Digitale Transformation | Alles zum Thema | t3n digital pioneers: https://t3n.de/tag/digitale-transformation/. Abrufdatum: 14.09.2020.
Tiemeyer, E. (2020): Handbuch IT-Management. Konzepte, Methoden, Lösungen und Arbeitshilfen für die Praxis. 7. Aufl. Carl Hanser Verlag München.
Software Überblick – Hilti Deutschland: https://www.hilti.de/content/hilti/E3/DE/de/engineering/software/all-software-solutions.html. Abrufdatum: 14.09.2020

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